Projekte

20 Jul 2023

Neu berufen: Prof. Dr. Lisa Wenige ist neue Professorin ab dem Wintersemester 2023/24

Ab dem Wintersemester 2023/24 wird Frau Prof. Dr. Lisa Wenige insbesondere in den Bereichen Datenmanagement, Webentwicklung und Information Retrieval das Team der Dozent*innen verstärken. Wir freuen uns sehr über ihre Berufung und möchten Sie im folgenden Interview kurz vorstellen.

Was haben Sie studiert und warum?
Ich habe zunächst Bibliotheks- und Informationswissenschaften studiert, da ich mich schon immer für das Zusammenspiel von Menschen, Informationen und Technologien interessiert habe. Dabei hat mich v.a. die Frage beschäftigt, wie Medien und Informationen inmitten eines exponentiellen Datenwachstums zum richtigen Zeitpunkt gefunden und genutzt werden können. Während meines Studiums wurde mir klar, wie wichtig eine solide Grundlage in Informatik ist, wenn man sich mit den Feinheiten des Informationsmanagements befasst. Daher beschloss ich, mein Wissen durch ein Masterstudium in Wirtschaftsinformatik zu ergänzen.

Was hat Ihnen im Studium gefallen?
Mir hat besonders die anwendungsorientierte Projektarbeit mit Bezug zu IT-Themen gefallen. Es war spannend zu erfahren, wie man mit verfügbaren technischen Schnittstellen und Open-Source-Software, eigene Ideen zum Leben erwecken kann. So haben wir z.B. gelernt, wie man selbst Webanwendungen entwickelt. Außerdem hat mich fasziniert, wie gut sich Verfahren des maschinellen Lernens für real existierende Phänomene anwenden lassen. Ein bemerkenswertes Beispiel war die automatische Erkennung von Cliquen in Freundschaftsnetzwerken durch Clusteralgorithmen, die wir auf „echte Daten“ losgelassen haben.

Wie sind Sie zur Hochschule Merseburg gekommen?
Nach dem Studium habe ich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Universität gearbeitet. Danach habe ich ein paar Jahre IT-Projekte im Bereich der Angewandten Forschung durchgeführt. Dabei konnte ich wertvolle Erfahrungen mit Technologien sammeln, die sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bewegen. Anschließend wechselte ich in die öffentliche Verwaltung, wo ich für Informationsdienstleistungen zuständig war und ein Datenportal betreut habe.
Meine wahre Leidenschaft liegt jedoch in Forschung und Lehre, insbesondere in den Bereichen Datenmanagement, Webentwicklung und Information Retrieval. Als ich erfuhr, dass die Universität Merseburg eine Person sucht, die sich mit genau diesen Themen befasst, habe ich mich sehr gefreut. Es passt genau zu dem, was ich mir beruflich vorstelle: einen Beitrag zum Fortschritt in diesen Bereichen zu leisten und die nächste Generation von Informationsexpertinnen und -experten auszubilden.

Was lernen Studierende bei ihnen?
Ich hoffe, dass die Studierenden inhaltlich zahlreiche Impulse für ihre zukünftige Arbeit mitnehmen können. Mein Ziel ist es, ihnen eine umfassende Perspektive zu vermitteln, wie Technologien genutzt werden können, um den Prozess der Verarbeitung und Suche von Medien und Informationen zu verbessern. Dazu zählen Kenntnisse in den Bereichen Datenmanagement und -analyse, (Web-)Programmierung sowie Such- und Personalisierungsverfahren. Indem die Studierenden diese grundlegenden Prinzipien verstehen, werden sie die Zusammenhänge in interdisziplinären Teams besser erfassen und eigene Projekte erfolgreich umsetzen können. Darüber hinaus freue ich mich, wenn die Studierenden auch für ihren persönlichen Alltag wertvolle Erkenntnisse gewinnen.
Das Verständnis dafür, wie Suchsysteme und KI funktionieren, hilft uns dabei, diese Technologien effektiv einzusetzen und möglichen Missbrauch besser zu erkennen. Nicht zuletzt hoffe ich, dass die Studierenden auch die Methodik erlernen, sich selbstständig neues Wissen anzueignen und am Ball zu bleiben, auch wenn es schwierig wird. Das ist eine wichtige Fähigkeit, die v.a. auch für das spätere Berufsleben wichtig ist.

Was möchten Sie den Studierenden mit auf den Weg geben?
Ich möchte ihnen mit auf den Weg geben, dass sie mehr Fähigkeiten besitzen, als sie vielleicht glauben. Insbesondere bei der Aneignung technischen Know-Hows treten oft Vorbehalte auf, wie zum Beispiel „Das werde ich nie verstehen“ oder „Ich war schon immer schlecht in XY“. Doch durch meine langjährige Lehrtätigkeit weiß ich, dass solche Überzeugungen selten der Realität entsprechen. Studierende haben das Potenzial, über sich hinauszuwachsen, wenn sie sich für ein Thema wirklich interessieren. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten erlebt man oft eine steile Lernkurve und erlangt enormes Wissen und Können. Die Hürden, die zu Beginn als unüberwindbar erscheinen, können mit Engagement und Neugier gemeistert werden. Dennoch möchte ich hinzufügen: Trotz aller Verpflichtungen im Studium sollten die Studierenden das Leben nicht vergessen. Das Studium dient dazu, den eigenen Horizont zu erweitern: innerhalb UND außerhalb des Hörsaals.