Forschungsprojekt

28 Feb 2017

Das Teilhabe-Gestaltungs-System in der Leichten Sprache

Das Teilhabe-Gestaltungs-System (TGS) ist ein Instrument zur Verwendung und Ergänzung im Teilhabe- bzw. Hilfeplanverfahren der Eingliederungshilfe, welches vom St. Nicolaiheim Sundsacker e.V. gemeinsam mit vier weiteren Einrichtungen des Norddeutschen Diakonie Netzwerkes entwickelt wurde.

Das Projekt hat zur Aufgabe, Leichte Bilder für den Potentialbogen des Moduls 4 zu entwickeln. Der Potentialbogen ist in vier Kategorien aufgeteilt:

  1. Ich kann mich konzentrieren
  2. Ich kann mir Sachen vorstellen
  3. Ich kann eine einzelne Aufgabe machen und
  4. Ich kann kleine Dinge anfassen.

Das Ziel des Potentialbogens ist es, zu erfahren, welche verschiedenen Tätigkeiten der Befragte ausführen oder auch nicht ausführen kann. Zu jeder einzelnen Kategorie sind Situationen und Tätigkeiten geschildert, zu denen der Befragte seine Kompetenzen einschätzt. Um es den Befragten bei der Beantwortung der Fragen leichter zu machen, werden im Bogen, begleitend zu den Fragestellungen, Bilder eingesetzt. Für diese Bilder galt es, ein Abbildungskonzept zu entwickeln.

TGS-Plakat

Das TGS ermöglicht:

  • Transparente Klärung von Teilhabewünschen und Teilhabezielen
  • Übersetzung in die ICF als einheitliche Sprache
  • Einschätzung der Teilhabefähigkeit der Person und der Teilgabestruktur der Umwelt durch standardisierte Kriterien
  • Entwicklung wirkungsvoller Teilhabemaßnahmen
  • Wahrnehmung neuer Perspektiven
  • Vereinfachung der Kommunikation untereinander durch die Modulstruktur

Das Teilhabegestaltungssystem hilft Menschen mit Behinderung dabei:

  • etwas über Ihre Wünsche und Ziele herauszufinden
  • sich über Ihre Ziele zu informieren
  • zu erkennen, was Sie bereits gut können und wie sehr Ihnen Ihre Umgebung hilft
  • zu erkennen, welche Unterstützung Sie oder Ihre Umgebung brauchen
  • wie Ihre Unterstützung konkret aussehen kann und
  • herauszufinden, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben.

Die einzelnen Module des TGS:
Modul 1: Bedürfnisse (Analyse). Erhebung der Wünsche und Vorstellungen
Modul 2: Anforderungen (Screening). Erstellung der Anforderungsprofile
Modul 3: Einschätzung (Assessment). Durchführung von Befragungen, Beobachtungen, Tests
Modul 4: Bedarfe (Assignment). Feststellung der Bedarfe
Modul 5: Maßnahmen (Intervention). Planung und Durchführung der Maßnahmen
Modul 6: Auswertung (Evaluation). Feststellung der Resultate der durchgeführten Maßnahmen

Projektdaten:

Lehrveranstaltung: Forschungskolloquium
Projektleiter: M.A. Tech.-Red. Lucas Koch
Mitwirkende: Alexandra Geißler, Stefanie Winter
Zeitraum: Wintersemester 2016/ 17