Die Ausstellung Von Raben und Rabenvögeln in Kulturgeschichte und Kunst im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg bietet einen faszinierenden Einblick in die Merseburger Rabensage und deren künstlerische Interpretation. Besonders interessant ist, dass Studierende aus dem Masterstudiengang Informationsdesign und Medienmanagement eigene kreative Beiträge zur Ausstellung beigetragen haben. Die Arbeiten entstanden im Rahmen des Seminars Sachbuchgestaltung im Sommersemester 2023 unter der Leitung von Prof. Kerstin Alexander und bieten eine moderne und innovative Perspektive auf den Raben und die Merseburger Rabensage.

Die Studierenden näherten sich dem Thema auf eine vielfältige Weise an. Zuallererst erhielten sie einen inspirierenden Vortrag vom Kurator der Ausstellung, Joachim Riebel, der ihnen historische Hintergründe zur Merseburger Rabensage vermittelte und spannende Aspekte über die Intelligenz der Rabenvögel aufzeigte. Zudem setzten sie sich anatomisch und wissenschaftlich mit dem Raben auseinander, unter anderem bei einer Exkursion in die Zoologische Sammlung in Halle. Ein besonderes Highlight war eine Führung durch die Stadt und das Schloss in Merseburg, bei der die Studierenden zahlreiche Zeichen und Wappen entdeckten, die den Raben symbolisieren und mehr über die Historie und die Bedeutung der Rabensage für Merseburg erfuhren.

Im praktischen Teil des Seminars haben die Studierenden verschiedene Drucktechniken wie Monotypie, Linolschnitt und Holzschnitt ausprobiert sowie mit Acrylgießen und Aquarellfarben experimentiert. Diese kreativen Übungen ermöglichten es den Studierenden, ihre eigenen Interpretationen des Themas zu entwickeln und neue künstlerische Techniken zu erlernen. Sie hatten bei der Umsetzung ihrer Arbeiten freie Hand und konnten ihre kreative Energie voll entfalten. Lediglich die Vorgabe, ein Informationsprodukt zum Thema Rabe oder der Merseburger Rabensage zu erstellen, gab den Rahmen vor. Von Scherenschnitt, Infografik, Stereogramm und Fotografie über Installation bis hin zu Musikvideoclip und Animationsvideo reicht das Spektrum der Werke, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch die Geschichte der Sage aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und zum Nachdenken über die Bedeutung des Raben in verschiedenen Kulturen anregen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden und dem Museum war geprägt von gegenseitigem Respekt und Offenheit. Die Freiheit, sich künstlerisch auszudrücken und eigene Interessen einzubringen, hat nicht nur den Studierenden neue Möglichkeiten eröffnet, sondern auch das Museum bereichert. Durch die Vielfalt der Medien und Blickwinkel, die die Studierenden eingebracht haben, ist die Ausstellung noch lebendiger und spannender geworden. Für die Studierenden war die Teilnahme an der Ausstellung nicht nur eine künstlerische Herausforderung, sondern auch eine persönliche Bereicherung. Sie haben gelernt, ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, ihre Nische zu finden und mutig zu sein, neue Medien auszuprobieren. Der Stolz darüber, Teil einer solch bedeutenden Ausstellung zu sein, ist groß und motiviert sie dazu, auch in Zukunft ihre kreativen Ideen umzusetzen.

www.museum-merseburg.de

Von Johanna Groß