Projekte

2 Mai 2019

Übergabe Fördermittelscheck durch Staatssekretärin Eva Feußner an die Hochschule Merseburg

Für Eva Feußner, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, war die Übergabe des Fördermittelschecks an die Hochschule Merseburg Freude und Ehre zugleich. Mit den zur Verfügung gestellten Fördermitteln an das Projekt „Visualisierungen für immersive Medien und virtuelle Räume“ (IMVIR) von ca. 250.000 Euro aus der digitalen Dividende II des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung werden nicht nur die Spitzenforschung und konkrete Projekte im kulturellen Bereich unterstützt, sondern auch auf spielerische Art und Wiese komplexe Lerninhalte an Schüler*innen und Studierende vermittelt.

Die Initiatorin, Organisatorin und Mitarbeiterin des Projektes Mechthild Meinike erläuterte nach der Übergabe die mit IMVIR verbundenen Ziele, stellte die einzelnen Teilprojekte vor und erläuterte die breiten Einsatzmöglichkeiten von immersiven Medien. Immersiv beschreibt den Effekt, den virtuelle oder fiktionale Welten auf den Betrachter haben. Die Wahrnehmung in der realen Welt vermindert sich und der Betrachter*in empfindet die virtuelle Umgebung zunehmend als real.

Besser lernen mit ALL-Chemie

ALL-Chemie beschäftigt sich thematisch mit der Verbindung zwischen Geschichte und Naturwissenschaften, insbesondere Chemie und Astronomie. Prof. Marco Zeugner, Leiter des Projektes IMVIR, verwies beispielsweise beim Teilprojekt ALL-Chemie auf das 70:20:10 Modell. Das Modell greift die Probleme alt bekannter Lernmethoden auf und besagt, dass speziell bei komplexen Themen lediglich 10 Prozent des erlernten Stoffes beim klassischen Unterricht bei den Schüler*innen hängen bleiben. 20 Prozent werden dagegen beim aktiven Beobachten erlernt während beim Selbermachen bzw. Selbsterleben bis zu 70 Prozent des vermittelten oder erlebten Inhaltes im Gedächtnis bleiben und abgespeichert werden können. Der Spieler*in reist dabei in die Vergangenheit und taucht in die Lebenswelt eines Alchimisten ein. Er erlebt „real“, womit sich ein Alchimist beschäftigt hat und ist mit dabei, wenn dieser chemische Stoffe miteinander verbindet, Arzneimittel herstellt oder versucht, unedles Metall in Gold umzuwandeln.

Rumexperimentieren ohne Angst vor einem echten „Knall-Bumm“

Ein weiteres Modul namens „Knall-Bumm“, beschäftigt sich, wie der Name schon erahnen lässt, mit der Vermittlung chemischer Kenntnisse. Das Wissen soll anhand eines eigens entwickelten Virtual Reality-Spiels mit in Eigenregie entwickelten Figuren und Charakteren vermittelt werden. Im Prozess des Spielens werden Kenntnisse zu einem chemisch-technischen Stoffkreislauf erworben und das Denken in Zusammenhängen gefördert. Den ersten beiden Modulen liegt die Idee des Serious Game zu Grunde. In die Entwicklungsarbeit mit einbezogen sind Studierende der Kultur- und Medienpädagogik.

Virtueller Rundgang durchs Merseburger Schloss

Der dritte Part des Projekts beschäftigt sich mit der virtuellen Rekonstruktion des sich bis 1925 im Merseburger Schloss und heute im Berliner Bode-Museum befindlichen prunkvollen Spiegelkabinetts. Durch Projektionen sollen Teile des Spiegelkabinetts und Artefakte mittels einer VR- oder AR-Umgebung wieder in Echtzeit erstrahlen.

Das Planetarium der Stadt Merseburg ist ein wichtiger Partner innerhalb des Projektes. Dort ist es möglich, interaktive virtuelle Welten in der Planetariumskuppel entstehen zu lassen, welche zukünftig das Angebot für die Schule und die Öffentlichkeit bereichern sollen. Davon zeigte sich auch der Kulturamtsleiter der Stadt Merseburg, Michael George, erfreut. Er überbrachte Grüße vom Oberbürgermeister der Stadt Merseburg, Jens Bühligen, dankte für die gute Zusammenarbeit und zeigte sich gespannt auf die Umsetzung des Projektes.

Kontakt:
Mechthild Meinike
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Projekt IMVIR
E-Mail:mechthild.meinike@hs-merseburg.de
Telefon: +49 3461 46-2218